Anime & Manga

Gesehen: Maho Shoujo Madoka Magica

Wenn man die deutsche Anime- und Mangaszene so beobachtet, gibt es immer wieder in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen gewisse „Kultserien“, die scheinbar von einem Tag auf den anderen eine derartig große Menge an Fans hinzugewinnen, dass man das Gefühl bekommt, diese seien allgegenwärtig. Das begann vor Urzeiten mit „Sailor Moon“ und ließ sich auch bei „Naruto“, „Inazuma 11“ und „Black Butler / Kuroshitsuji“ genauso beobachten. Ich weiß ja nicht, wie die Wahrnehmung von Anderen da ist, aber bei mir zumindest stellt sich nach einer Weile, zumeist wegen der Heerscharen an nervigen Fans, irgendwann ein gewisser Unwille gegenüber der besagten beliebten Serie ein. Ohne meist überhaupt wirklich viel davon mitbekommen zu haben, wohlbemerkt.

Eine solche Serie ist im Moment „Maho Shoujo Madoka Magica“ (auch genannt „Puella Magi Madoka Magica“ – Zungenbrecher. |D). Vorallem unter Kakao-Zeichnern kommt man keine drei Klicks weit, ohne mal wieder auf die Charaktere dieser Serie zu stoßen. Aber diesmal habe ich mich zusammengerissen, meine erste Abneigung überwunden und mir die Serie einmal komplett angetan – sind zum Glück (oder auch: leider) nur 12 Folgen, kann man also machen.


Mein Urteil gleich vorweg: Die Serie ist tatsächlich großartig. Man darf sich einfach nicht von dem süßen Charakterdesign und dem Magical-Girl-Oberthema abschrecken lassen, denn „Madoka“ ist alles – nur nicht naiv. Sie ist sogar erstaunlich düster und geht sehr schonungslos mit ihren Protagonisten um.

„Madoka Kaname ist eine ganz normale Schülerin. Bis sie eines Tages auf Homura Akemi, eine neue Mitschülerin, und Kyubey, ein magisches Wesen, trifft. Kyubey erklärt Madoka und ihrer Freundin Sayaka Miki, dass er ihnen jeden Wunsch erfüllen kann. Im Gegenzug müssten sie allerdings zu „Magical-Girls“ werden, Magierinnen, die böse Hexen jagen, um den Menschen zu helfen. Während Homura die beiden vor diesem Pakt warnt, geraten sie immer tiefer in die Welt der Magical Girls und der Unheil bringenden Hexen und beginnen zu verstehen, was es bedeutet, ein Magical Girl zu sein. Denn die leben nicht nur gefährlich, sondern auch sehr einsam.“ (Beschreibung von Amazon.de)

Anders, als man annehmen könnte, geht es bei „Madoka“ eben NICHT darum, dass ein Mädchen zum Magical Girl wird und dann die Probleme der Monsterjagd überwinden muss. Es geht vielmehr um die Idee und das Konzept eines Magical Girls an sich und um die Fragen „Wie gehe ich mit Macht um, die mir von Natur aus gar nicht zugedacht wurde?“ sowie „Wie können meine Wünsche die Menschen um mich herum beeinflussen?“. Man merkt spätestens ab der dritten Folge und dem ersten, überraschenden Tod, dass diese Serie nicht auf die übliche Magical-Girl-Zielgruppe abzielt, sondern auf junge Erwachsene zugeschnitten wurde. Was mir unglaublich gut gefallen hat und mich dazu gebracht hat, unter den Gesichtspunkten, die in der Serie angesprochen wurden, auch andere Magical-Girl-Serien einmal zu betrachten.

Ich kann die Serie also jedem empfehlen, der gerne spannende, eher ernste Animes schaut und sich nicht von der zuckrigen Optik abschrecken lässt. Zu der bedrückenden Stimmung der Story trägt auch der geniale Soundtrack bei, der unverkennbar aus der Feder von Yuki Kajiura (Tsubasa Chronicles, Noir, etc.) stammt und der mir regelmäßig Gänsehaut verpasst. ♥ Das Ending wird zudem von Frau Kajiuras Band Kalafina gesungen, mein aktueller Ohrwurm:

Vielleicht sollte ich in Zukunft also öfters mal ein paar Hype-Serien eine Chance geben. |D

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2 Comments

  • Mia 11. August 2012 at 3:39

    Ich finds toll, dass du dich von dem Hype nicht hast abschrecken lassen :3 Ich muss zugeben, er geht mir selber auf den Geist – und ich habe die Serie wirklich sehr genossen, als sie lief. xD
    Aber wie du schon sagtest – man kommt keine drei Klicks, ohne nicht auf eine Karte zu stoßen [der Grund, warum ich meine Skizzen nie fertig gemacht habe … naja, der fehlende Elan mitgezählt~]

    Ich weiß noch, wie dumm ich bei der dritten Folge geguckt habe. Man bekommt wirklich anderes serviert, als man erwartet :’D

  • Noi 11. August 2012 at 13:09

    Hallo Mia! *herz* °3°
    Irgendwie habe ich auch bis zum Ende der Serie irgendwie erwartet, dass die ganzen Toten doch irgendwie wieder zum Leben erweckt werden, weil ich es einfach nicht glauben konnte. |D;;

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