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NiCon 2010 in Hannover

Puh, was für ein Wochenende. Ich bin ja an sich schon Stammgast auf der NiCon, hauptsächlich deshalb, weil es die einzige Convention in meiner Heimatstadt ist (Lokalpatriotismus ahoi!) und weil ich seit meinem ersten Besuch 2007 leicht sentimentale Erinnerungen daran hege. Auch dieses Mal fand sie vom 1. bis 3. Oktover im Freizeitheim Vahrenwald statt, und so langsam kann man es nicht mehr anders formulieren als: Lohnt sich kein Stück.

Zu dieser Erkenntnis war ich an sich schon im letzten Jahr gekommen, in dem ich nur einen Tag lang dort war und mich nur damit beschäftigen konnte, dass ich mit Zeichnerfreunden rumgehangen und ConHons bekritzelt habe. Was ich theoretisch an jedem anderen Tag auch könnte, ohne Eintritt zu bezahlen.

Dieses Mal jedoch wurde ich von der Leiterin meiner Zeichengruppe „KaKAO Hannover“ gefragt, ob ich mich nicht um den Stand kümmern wollte, den unsere Gruppe jedes Jahr auf der NiCon hat. Sie selbst wollte lieber auf die Fantasy Days nach Düsseldorf fahren, was, wie ich vermute, eindeutig die bessere Wahl war. Ich habe also zugesagt, weil ich dachte, es wäre ganz witzig, die NiCon auch einmal aus der Perspektive eines Ausstellers und Verkäufers zu betrachten, nachdem ich schon sowohl Helfer, als auch normaler Besucher gewesen bin.

Gott, ich hätte schon aussteigen sollen, als mir knappe drei Wochen vor der Con erst über eine dritte Person mitgeteilt wurde, dass ich mich doch bitte mit der Con-Organisation auseinandersetzen soll wegen der Workshops und dem Stand, und das bitteschön binnen drei Tage. Wunderschön, da ich zu der Zeit gerade im Urlaub war, aber nunja. Man ist ja ein Schäfchen, das tut, was man ihm sagt. <,< Antwort kam dann auch erst in der Woche vor der NiCon, zur selben Zeit, indem eine meiner Helferinnen ausstieg. Yay. Waren also nur noch ich und Missi, die wir das Ganze nach bestem Wissen und Gewissen vorbereitet haben. Leider konnte Missi wegen ihrer Besucherin nur am Samstag auf der Con sein – ihr dürft also mal schätzen, wie viele Stunden ich dieses Wochenende im Schnitt alleine am Stand zugebracht habe. |D

Freitag:

Zum Glück ging es erst um 15h los, sodass ich wenigstens den einen Tag relativ stressfrei planen konnte. Ich fragte mich allerdings schon nach wenigen Stunden, warum man der NiCon ganze drei Tage spendiert – es war absolut gar nichts los, nichtmal alle Händler und Aussteller waren da, sodass ich ziemlich alleine an meinem Tisch ganz hinten im Kellergeschoss saß und Däumchen drehte. Zum Glück kam etwas später noch Veeko hinzu, eine Zeichnerin von Kakao-Hannover, die ich vorher zwar nicht kannte, aber mit der ich dann doch einen lustigen Tag verbracht habe. X) Lebkuchen inklusive. UND sie hat mir einen echt schicken Bishonen in mein ConHon gezeichnet, hrr~rr~! *-*
Ich habe an dem Tag sogar EINES meiner Lesezeichen verkauft, das war schon ganz…äh, süß. xD An eine Mutter, die mit ihrer Tochter auf der Con war und der ich dann auch noch eine halbe Stunde lang geplaudert habe.
Ansonsten habe ich in ein ConHon voller Brüste gezeichnet (natürlich etwas mit Brüsten |D Aber verdeckte!), wurde von einem seltsamen Kerl gefragt, ob ich ihm was auf den Oberkörper zeichne („Ugh…ehm…nein.“) und musste gefühlte zehnmal erklären was „smexy“ bedeutet.

Samstag:

Großkampftag. Wie eigentlich auf jeder Con, war auch hier am Samstag das meiste los und ich habe auch einiges mehr an Zeugs verkauft. Sogar eine meiner alten Bishonen-Weihnachtstassen – von einem Typen, der damit offenbar seiner yaoi-liebenden Schwester/Freundin/Angebeteten eine Freude machen wollte, aww. |D Diesmal hatte ich Missi und ihre Freundin Lara als Verstärkung da, später sogar Dai und noch ein paar andere, die vorbeigeschneit sind. <3

Allerdings hatte ich schon in den ersten paar Minzten absolut keine Lust mehr auf diese Con, nachdem ich gesehen habe, dass irgendwelche hirnamputierten Mistkinder unser „Kakao-Hannover“-Plakat über Nacht kaputt gemacht und die Kartenausdrucke runtergeklaut haben. Wie asozial muss man sein, um sowas zu bringen, ganz ehrlich? Jedenfalls war meine Laune entsprechend. Und es ging weiter…

Ursprünglich waren uns drei Tische zugedacht worden, die jedoch wegen eines Planfehlers seitens der Orga auf zwei Tische eingedampft wurden. War dementsprechend sehr kuschelig, als dann noch einige Freunde kamen und sich gerne dazusetzen wollten zum Plaudern. °_°;; Von unserem Workshop ganz zu Schweigen. Der sollte nämlich um 16h stattfinden, aber weil der Fotostand, der vor uns den Signierbereich besetzt hat, nicht zeitig genug abgezogen ist und wir auch erstmal um Tische und Stühle betteln mussten, waren wir erst gegen 17h startklar – und es war natürlich niemand mehr da, der hätte mitmachen wollen. Super organisiert, liebe Freunde. Abgesehen davon, dass es sowieso grenzdebil ist, einen WORKSHOP in einer prallgefüllten HALLE voller Menschen stattfinden zu lassen. Ich lache. Nicht.

Nach diesen Frusterlebnissen habe ich dann gegen 20h meine Sachen zusammengerafft und bin verschwunden. Mit dem Gefühl, dass ich eigentlich keine Lust habe, am nächsten Tag wiederzukommen.

Sonntag:

Aufgerafft habe ich mich dann doch, aber ich habe darauf verzichtet, an dem Tag meinen Verkaufsstand nochmal aufzubauen. Es war nämlich an diesem Tag, ähnlich wie Freitag, wieder absolut nichts los. Wider Erwarten sind dann doch noch sechs Leute zu meinem Kakao-Workshop gekommen, die allerdings alle schon über Kakao Bescheid wussten und eigentlich nur da sitzen udn zeichnen wollten. °_° Nunja, Pflicht jedenfalls erfüllt. Danach bin ich – zum ersten Mal an dem Wochenende – mal losgezogen und habe mir den kümmerlichen Rest der Con angesehen. Sogar zwei Second Hand Mangas erstanden, aber dann auch der NiCon den Rücken zu gedreht und gegangen.

Fazit

Ich habe mich noch nie dermaßen unwohl auf einer Convention gefühlt. Nicht nur die Tatsache, dass man sich seitens der Organisation auf fast nichts verlassen konnte, es hat sich absolut kein „Wir gehören irgendwie zusammen und haben als Fans Spaß an der Sache“-Gefühl eingestellt. Wenn ich hinter meinem Stand gesessen und nur in überdrüssige, gelangweilte Gesichter geschaut habe, die nichtmal „bitte“ oder „danke“ sagen konnten, wenn man ihnen etwas gezeichnet oder Tipps gegeben hat – da dachte ich mir nur: „Meine Güte…wie hat sich das verändert.“
Ich glaube nicht, dass das nur daran liegt, dass ich mittlerweile älter geworden bin und andere Ansprüche habe. Ich freue mich nach wie vor wie ein Schnitzel auf Cons, aber bin dann letzten Endes doch enttäuscht, weil ich mich in meiner eigenen „Szene“ nicht mehr wohl fühle.

Diese NiCon war definitiv meine letzte NiCon. Kommenden Sommer werde ich noch auf der Nippon Con in Bremen sein (für die ich das Maskottchen zeichne), aber ansonsten denke ich, werde ich mich weiterhin nur noch auf Zeichnertreffs und ansonsten mein stilles Kämmerlein als Austragungsort für mein (noch immer geliebtes) Hobby beschränken.

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