Sammeln – krankhafte Neigung, Gegenstände ohne praktischen Bedarf anzuhäufen
Dies ist eine Definition, wie sie noch 1965 im Brockhaus zu finden war und die mich letztens ein wenig amüsiert hat. Passiv-aggressiver Unterton hin oder her, ich bin wie viele Menschen ebenfalls von der einen oder anderen Sammelleidenschaft betroffen. Eine meiner liebsten und über einen langen Zeitraum hinweg angehäuften Sammlungen ist meine Manga-Sammlung – seit 1999 bin ich dabei und ich liebe es, immer wieder in meinen Regalen zu stöbern und meine Schätze durchzusehen.
So eine etwas größere Sammlung hat natürlich zwei Nachteile. Erstens: Der Platz geht irgendwann aus. Zweitens: Es wird irgendwann so viel, dass man droht, den Überblick zu verlieren. Letzteres zeigt sich vorallem dann, wenn man wieder einmal irgendwo unterwegs ist, auf einem Grabbeltisch oder einer Con verführerisch reduzierte Einzelbände entdeckt und dann feststellen muss: Verdammt, ich habe keine Ahnung, welche Bände mir von Reihe XYZ noch fehlen.
Die klassische, wenn auch wahnsinnig umständliche Lösung wäre natürlich, sich hinzusetzen und eine Liste zu schreiben. Doch ich kenne mich – erstens würde das ewig dauern und zweitens würde ich diese Liste sicherlich nicht immer mit mit herumtragen. Da wir aber ja Gott sei Dank in einem digitalisierten Zeitalter leben und ich ohnehin eine kleine Schwäche fürs Archivieren und Katalogisieren habe, habe ich mich schlau gemacht und bin auf einige ausgesprochen praktische Smartphone-App gestoßen.
Ich selbst benutze Book Catalogue
. Diese App (Android) hat einen integrierten Barcodescanner, mit dem sich ISBN- und ASIN-Codes von Büchern ganz einfach einlesen lassen, indem man die Handykamera darauf richtet. Die Applikation zieht sich dann aus verschiedenen Quellen wie Amazon oder LibraryThing alle nötigen Daten zum gescannten Buch, u.a. Titel, Autor, Cover, Erscheinungsjahr, Zusammenfassung und Nummer des Bandes. Man hat am Ende also eine kleine Datenbank zum immer-dabei-haben und kann ganz bequem nachschauen, welche Bände man von welcher Manga-/Buchreihe besitzt.
So sieht das Ganze dann auf dem Handy aus. Man kann verschiedene Sortierungsarten einstellen, Ordner erstellen und Einträge einzeln aufrufen, sowie verändern.
Diese Datenbank lässt sich zudem als CSV-Tabelle exportieren – einerseits kann man so ganz einfach Backups erstellen, andererseits gibt es diverse Seiten im Internet, die einen ähnlichen Zweck wie die App erfüllen, nur eben als Browserversion, und eine soziale Komponente (Reviews verfassen, Kommentare erstellen, Bücher bewerten) besitzen. Diese haben die Option, CSV-Tabellen zu importieren, sodass man seine Büchersammlung nicht nur auf dem Handy, sondern auch am Rechner immer im Blick hat. Als Beispiele wären da LibraryThing und GoodReads zu nennen. Ich persönlich bevorzuge LibraryThing, da mir dort das Design übersichtlicher erscheint, aber das ist Geschmackssache, denke ich. 🙂
Es hat zwar einige Stunden in Anspruch genommen, aber mittlerweile ist meine gesamte Mangasammlung gescannt und katalogisiert. <3 Bei der Gelegenheit habe ich auch gleich mal ein wenig Ordnung im Regal gemacht und bin jetzt sehr glücklich, dass alles erfasst ist. Die nächste Con und das nächste Antiquariat können also kommen. >D
4 Comments
schon cool, was die technik so alles möglich macht.
wir hatten anno dazumal hefte mit listen für die videosamlung, wo alle halbe jahre ein neues heft geschrieben wurde, damit alles wieder nach dem alphabet geordnet war. auch so mit extra angaben wie schauspielern und jahreszahl und länge und solchen scherzen.
Kennt ihr das? Man trifft Freunde und… „Hast du schon XYZ gesehen?“ Und dann geht das los mit „nein, warum hast du mir das nicht gleich gesagt“ oder „ja, aber nicht alle Folgen“ und tauscht Serien- und Episodenlisten aus, vergisst aber zuhause wieder die Hälfte? ^^
Jetzt fehlt ja eigentlich die Angabe, wie viele Manga Du eigentlich so hast 😉
Liebe Grüße,
Missi *anherz*
ich rate mal das es mindestens 385 stück sind