Through many dangers, toils and snares
We have already come.
T’was grace that brought us safe thus far
And grace will lead us home.
––– Amazing Grace (komponiert von John Newton)
22. und 23. Mai:
- Abbotsford
- Melrose
- Dryburgh Abbey
- Edinburgh und Abreise
Ein Flashback in meine Studentenzeit
Der letzte Tag der Reise und der Himmel schien uns bereits nachzuweinen – Regen, Regen, Regen. Aber da wir die Tage zuvor wirklich ausnehmend schönes Wetter hatten, war das nun wohl ausgleichende Gerechtigkeit. Tatsächlich machte sich unser nächstes Ziel sogar außerordentlich charmant im Niederschlag: Abbotsford House ist das Anwesen des schottischen Autors, Abenteurers und Sammlers Sir Walter Scott, welcher als Begründer des Genres Historischer Roman
gilt und dessen Werke mich durch mein Studium verfolgt haben. Nicht immer die besten Erinnerungen, aber das Haus ist wirklich sehenswert, da Scott sich wirklich eine interessante, durchmischte Sammlung von Kuriositäten und Antiquitäten zusammengestellt hat.
Das Haus ist umgeben von sehr schönen, gepflegten Gärten und liegt direkt am Flussufer. Wenn man den Blick einmal genossen hat, kann man verstehen, warum Scott sich in seinen letzten Lebenstagen das Krankenbett im Esszimmer hat aufstellen lassen, um einen Blick aus der großen Fensterfront auf das Ufer zu haben.
Auf Spuren der Mönche
Die Mittagspause verbrachten wir in Melrose, welches nichts mit der 90er-TV-Serie Melrose Place
zu tun hat, sondern nur ein kleines, verschlafenes Örtchen mit vielen Cafés ist. Doch auch hier gab es sehr gutes Lunch mit frischer Hühnersuppe und Toasties. Ja, ganz recht, getoastetes Weißbrot. Eine Seltenheit in diesem Land.
Gestärkt und vom Regen nach wie vor durchnässt steuerten wir die nächste Station an. Wir hatten nun gesehen, wie Sir Walter Scott gelebt hatte, und nun kam das Grab dran. Seine letzte Ruhestätte hat der gute Mann im Dryburgh Abbey gefunden. Dieses ehemalige Kloster aus dem Mittelalter wurde im 16. Jahrhundert weitestgehend zerstört und erst im 18. Jahrhundert vom damaligen Earl of Buchan mit Gärten ein wenig aufgehübscht. Es ist eine Ruine, aber eine sehr gepflegte, in der nicht nur Sir Scott, sondern auch andere Personen begraben sind.
Noch einmal Edinburgh
Am Nachmittag hieß es, Abschied von unseren Reiseführern zu nehmen. Den Rest des Tages konnten wir in Eigenregie in Edinburgh verbringen, was meine Mutter und ich auch noch einmal ausnutzten, um ein paar Souveniers für die Daheimgebliebenen zu besorgen und ein letztes Mal durch die schönen Straßen der Stadt zu wandern. Am nächsten Tag wurden wir dann zurück zum Flughafen gebracht und durften 2 Stunden Flug mit zwei Kleinkindern an Bord genießen, die im Duett schrien.
Zusammengefasst kann ich sagen, dass die Woche in Schottland sehr, sehr schön war und ich unbedingt nochmal hin möchte. Die Reise hatte vom Prinzip her eine Probierpackung geähnelt: Man ist herumgereist und konnte sich ein Bild machen und entscheiden, welcher Ort einem am besten gefallen hat. Es gab definitiv einige Ziele, an denen ich gerne mehr Zeit verbracht hätte, und diese würde ich dann gerne in Zukunft noch einmal intensiver ansteuern. 🙂
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