Städte & Ausflüge

Schottland 2014: Tag 6

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O, cruel was the snow that sweeps Glencoe
And covers the grave o‘ Donald
O, cruel was the foe that raped Glencoe
And murdered the house of MacDonald

––– The Massacre of Glencoe (Alistair MacDonald)

21. Mai:

  • Glencoe
  • Loch Lomond & Luss
  • Glasgow

glencoeDas Tal der Tränen
Nach einer erholsamen Nacht in Fort William mit abendlichem Spaziergang zur Ruine von Inverlochy Castle fuhr unser Bus direkt in das Herz der Highlands. Glencoe ist beeindruckend und verströmt eine Atmosphäre, in der man sich sehr klein vorkommt. Das hängt sicherlich auch mit der blutigen Vergangenheit der Highlands zusammen, die ihren Anfang mit dem Mord am Clan MacDonald in genau diesem Tal ihren Anfang genommen hat. Das oben verlinkte, sehr bekannte Lied erzählt die Geschichte in Kurzform. Und für die Literatur-Geeks unter meinen Lesern: Das Tal kommt auch in Diana Gabaldons Highland-Saga als Schauplatz vor. 🙂

lochlomondBonnie, bonnie banks
Etwas fröhlicher hingegen der nächste Wegstop, nämlich Loch Lomond, welcher im Ruf steht, der schönste See Schottlands zu sein. Er ist zwar nicht so tief wie Loch Ness und kann auch mit keiner so berühmten Monstergeschichte aufwarten, aber die schönen Ufer sind legendär und auch in einem eigenen Volkslied verewigt. The Ballad of Loch Lomond ist das Lied, welches mir während der gesamten Schottland-Reise am meisten ans Herz gewachsen ist, und wie so oft gibt es zahlreiche Versionen davon. Empfehlen kann ich die Variante von Alastair MacDonald, da dort die mit dem Lied verknüpfte Geschichte zuvor kurz erzählt wird. Wirklich ein schönes, bittersüßes Lied: The Ballad of Loch Lomond .

Das Lied spukte mir die ganze Zeit im Kopf herum, während wir eine wunderschöne Bootsfahrt bei Sonnenschein über den Loch Lomond unternahmen. Mit einem Whisky-Tee in der Hand und in eine Jacke eingewickelt über das Wasser und die vielen kleinen Inseln zu schauen, war einer der entspannendsten Momente der gesamten Reise.

Am See gelegen ist auch das kleine Örtchen Luss, wo wir in einem Café unser Mittagessen einnahmen und sich wieder einmal zeigte, wie großzügig die Schotten meistens mit ihren Portionen sind: Suppe wurde in großen Schüsseln serviert, das Beilagenbrot war so groß wie ein Unterarm und das belegte Brötchen</> entpuppte sich als vollwertige Mahlzeit für zwei Personen. 😀

bbcThe Dear (not so) Green City
Okay, jetzt kommt der Schock, kündigte unsere Reiseleiterin am Nachmittag an. Nachdem wir tagelang durch die besinnlichen und weitestgehend eher menschenleeren Highlands gefahren waren, war unser Ziel nun die größte Stadt Schottlands – Glasgow. Und was soll ich sagen, die Umgewöhnung war tatsächlich erstmal schwierig. Den chaotischen britischen Stadtverkehr hatten wir bereits in Edinburgh und Aberdeen kennengelernt, aber Glasgow war wirklich verkehrstechnisch verrückt. Das lag zu einem Großteil auch an den vielen, vielen Baustellen, denn in der Stadt tut sich momentan einiges: Sie ist nämlich in diesem Jahr Gastgeber der renommierten Commonwealth Games, die unter den ehemaligen Staaten des britischen Empires in etwa so wichtig sind wie die Olympiade.

glasgo_museumGlasgow hieß ganz früher tatsächlich mal die kleine, grüne Stadt, doch seit dem 19. Jahrhundert ist sie stetig gewachsen und heute eine moderne Großstadt, in der man, nebenbei gesagt, übrigens super einkaufen kann. 😉 Auch hier war während der Stadterkundung das Wetter blendend, sodass man sehr schöne Fotos von den Glasgebäuden (wie BBC Scotland) machen konnte, in deren Fensterfront sich die Wolken spiegelten.

In Glasgow hätte ich mir unbedingt mehr Zeit gewünscht. Mehr Zeit im Kelvingrove Art Gallery & Museum, mehr Zeit für die vielen interessanten Geschäfte… definitiv etwas für ein ganzes Wochenende, doch leider blieben auch hier nur wenige Stunden.

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