Filme, Serien & Theater

Was am Ende bleibt

what remains

“We all present an image to the world. When we shut the door we are all alone.”

Gestern habe ich die 4-teilige BBC-Miniserie ‚What Remains‘ zuende gesehen und es hängt mir bis heute nach. Es war eine dieser Serien, die dir nach und nach immer mehr unter die Haut kriechen, bis du dich so miserabel fühlst, dass du am liebsten sofort dein eigenes Leben umkrempeln möchtest.

Ein junges Paar zieht in ein Mehrparteienhaus ein und findet gleich am ersten Abend die verweste Leiche einer Mieterin auf dem Dachboden. Melissa Young ist, wie die Polizei feststellt, bereits seit über zwei Jahren tot, jedoch hat scheinbar niemand etwas von ihrem Verschwinden bemerkt, sie vermisst gemeldet oder überhaupt registriert, dass sie nicht mehr da war. Während vieles auf einen Suizid hindeutet, hat Detective Len Harper seine Zweifel. Zu verschlungen sind die Verbindungen der Mieter untereinander, zu viele Geheimnisse scheint es zu geben, zu vieles unausgesprochen.

Wie viele britische Serien hat ‚What Remains‘ einen komplett anderen Erzählfluss als US-Serien. Es gibt keine Action und keine glücklichen Zufälle, dafür eine große Portion menschlicher Abgründe, die erst nach und nach ans Tageslicht treten, mit der Grundaussage: Wir präsentieren ein Bild nach außen hin. Erst, wenn wir unsere Tür schließen und alleine sind, zeigt sich unser wahres Ich. Hat zumindest auf mich bleibenden Eindruck hinterlassen, aber ist bei trübem Herbstwetter sehr stimmungszerstörend.


Zur vermeintlichen Ablenkung gab es dann gestern beim Kinotag ‚2 Guns‘ mit Denzel Washington und Mark Wahlberg zu sehen. Stumpfes, vorhersehbares Actionkino, das locker und witzig rüberkommen wollte, aber irgendwie einfach nur langweilig anzusehen war. Hat mich ein wenig enttäuscht, da die Presse den Film vorab überwiegend gelobt hat, aber wie so oft sollte man sich darauf nicht verlassen. Kein Film, den ich noch ein zweites Mal sehen würde und den ich vermutlich zum Wochenende schon wieder vergessen habe.

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