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World War Z

wwzZombies sind meine Vampire. In Zeiten, wo Blutsauger mit einem Mal glitzern und seltsam romantisiert werden, finde ich es ziemlich sympathisch, wenn ein übernatürliches Wesen einfach mal stumpf drauf losmetzelt, ohne einem erst lang und breit die Ohren vollzusülzen, bis man sich vorkommt wie bei Jane Austen. Entsprechend nehme ich sehr gerne jeden Zombiefilm mit, der sich anbietet, und entsprechend war „World War Z“ auch obligatorisch.

Ein unbekannter Virus breitet sich mit rasender Geschwindigkeit auf der Welt aus: Zunächst als Tollwutfälle abgewiegelt, stecken sich immer mehr Menschen an und werden zu beißwütigen Kampfmaschinen: Schnell, stark und blutrünstig. Der ehemalige UN-Mitarbeiter Gerry Lane schafft es gerade so, seine Familie in Sicherheit zu bringen, bevor auf allen Kontinenten das Chaos ausbricht. Von seinem alten Arbeitgeber neu eingesetzt, soll er dem Ursprung des Virus auf die Spur kommen, um ein Mittel zu finden, die Pandemie zu bekämpfen.

Tja, und damit beginnt „Brad Pitt’s merry vacation trip“. Die Reise führt ihn von den USA nach Korea, Israel und Wales, aber man bekommt schnell das Gefühl, dass sich der rote Faden des Films nach und nach verliert und die Macher einfach nur versucht haben, den Film zu irgendeinem, egal was für einem, Ende zu führen. Dabei sieht und erfährt man irgendwie erschreckend wenig von den Zombies – außer, dass sie Menschen beißen, um den Virus weiter zu verbreiten, was wiederum neue Fragen aufwirft, die der Film schlicht nicht beantwortet. Auch Gerrys Familie spielt nach dem ersten Drittel des Films keine wirkliche Rolle mehr, ein angedeuteter möglicher Konflikt (als die Familie nach Gerrys Verschwinden zwangsweise in ein eher unsicheres Flüchtlingslager geschickt wird) wird gar nicht mehr ausgeführt.

Fazit: Ein viel zu langer Film mit viel zu viel Fokus auf den langweiligen Protagonisten. Die Zombies waren tatsächlich am sympathischsten, umso schader, dass man auf sie verhältnismäßig wenig eingegangen ist. Ein Film, der weder so richtig Horrorfilm, noch Medizinthriller oder Abenteuerdrama war. War meistens einigermaßen unterhaltsam, aber kein Film, den ich ein zweites Mal ansehen würde. Kann man sich angucken, muss man aber nicht.

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6 Comments

  • GongShi 28. Juni 2013 at 15:45

    Brad Pitt — Filmname völlig irrelevant — versucht als Ermittler der UN/WHO dem Ursprung der Zombie-Seuche zu finden. Dabei verlässt er sich auf unfundierte Andeutungen wie „die hatten vor dem Ausbruch eine hohe Mauer, fliegen Sie mal nach Isreal“ – „Okay“. Am Ende findet er zwar den Ursprung nicht, aber wen kümmert das. Schließlich gibt es einen Appell an den Zuschauer am Ende. Oder Werbung für SOS Kinderdörfer. Keine Ahnung, ob das noch Teil des Films war.

    Richtig viel Facetime mit Brad, die unnötig in 3D gedreht worden und voller Sprünge ist.

  • Benny 28. Juni 2013 at 22:09

    Das ist echt schade. Ich hatte mir von dem Trailer so viel versprochen. Das klingt einfach nur Sinnlos. Versteh nicht, wieso es allen so schwer fällt gute Zombiefilme zu machen…

  • Noi 28. Juni 2013 at 22:12

    @GongShi: SOS Kinderdörfer für Tommy, den mexikanischen Waisenjungen? Macht Sinn, denn einen wirklichen Sinn hatte auch dieser Charakter nicht.

    @Benny: Ich war auch recht enttäuscht, weil bei mir persönlich die Messlatte seit Walking Dead und Highschool of the Dead recht hoch hängt. Das kann ein Brad Pitt mit seinem Knautschgesicht irgendwie nicht wettmachen.

  • Benny 29. Juni 2013 at 14:26

    Ja, Walking Dead hat einen schon leicht verwöhnt. Auch wenn mir hier immer wieder die künstlerische Freiheit bei der Adaption sauer aufstößt. Ich hät so gern ne Andrea gehabt die einem nicht 3 Staffeln lang nur auf den Sack geht.

    Kennst du eigentlich das Walking Dead Videospiel?

  • GongShi 30. Juni 2013 at 1:16

    Das Spiel habe ich Noi ungefähr zwei Mal nahe gelegt, als es für um die 5 EUR (oder USD?) zu haben war. Sie hat dann „Wimmelbildspielen“ den Vorzug gegeben. Leder?

  • GongShi 30. Juni 2013 at 1:17

    Das letzte soll „leider?“ lauten. ^^#

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