Privates & Alltag

Loslassen und Wegwerfen

sf03_zpsd2dae6cbNachdem ich jetzt schon seit fast zwei Wochen teilweise aus dem Wäschekorb lebe, weil in meinem Kleiderschrank einfach so ein Chaos herrschte, dass nichts mehr hineingepasst hat, habe ich heute mal wieder kurzen Prozess gemacht. Zuerst hatte ich nur angedacht, das ganze Zeugs aus den Fächern herauszurupfen und endlich mal ordentlich zusammenzulegen, musste dann aber feststellen, dass das nicht genügen würde, um Platz zu schaffen. Eigentlich hatte ich erst im Sommer einiges zur Altkleidersammlung gebracht, aber es scheint mir, als wäre ich zu der Zeit noch nicht rigoros genug gewesen.

Ich gebe zu, ich bin Nostalgiker. Ich hänge an alten Dingen und komme nicht gut damit klar, wenn sich Dinge verändern, beziehungsweise alte Dinge verschwinden und dafür neue den Platz einnehmen. Das ist leider auch bei meiner Kleidung so. Es ist zwar nicht so, dass ich jahrzehntelang nur den selben alten Kram anziehe, im Gegenteil. Ich kaufe mir gerne neue Kleidung, die dann im Schrank mit der alten Kleidung coexistiert. Ich denke mir dann: „Ach komm, der Pullover ist doch eigentlich schön, den ziehst du bestimmt nochmal an!“ oder „Hm, das ziehe ich zwar nicht mehr an, aber es wäre doch schade, das wegzugeben.“, aber Tatsache ist: Wenn es ohnehin schon seit einem Jahr unten in meinem Schrank gelegen hat, dann werde ich es sehr wahrscheinlich nicht nochmal hervorholen. Entsprechend habe ich diesmal wirklich gnadenlos aussortiert und 3 große Säcke gefüllt. Das Rote Kreuz kann damit sicherlich mehr anfangen als ich.

Mit in einem der Säcke gelandet ist auch ein Stück, das ich bislang immer nur aufgewahrt, aber niemals angezogen habe. Es ist ein grauer. kurzärmeliger Kapuzenpullover, das erste und einzige Kleidungsstück, was ich je von meinem Vater geschenkt bekommen habe. Nicht in meiner Größe, und mein Geschmack war es auch nie, aber ich habe es immer aufbewahrt, weil ich mir dachte: „Er hat sich immerhin Mühe gegeben, das kannst du nicht einfach so wegwerfen.“. Jetzt, nachdem in den letzten Jahren so Vieles passiert ist und wir keinen Kontakt mehr haben, habe ich heute plötzlich realisiert: Unsinn. Er hat sich keine Mühe gegeben. Er wusste weder meine Größe, noch hat ihn mein Geschmack interessiert, denn er hat nie danach gefragt.
Also habe ich den Pullover in den Altkleidersack wandern lassen.

Jetzt sieht mein Schrank erschreckend ordentlich aus, auch wenn ich immernoch mehr Kram habe, als vernünftig wäre. |D;; Aber das wird zumindest den anstehenden Umzug etwas einfacher gestalten.

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2 Comments

  • Benny 22. Februar 2013 at 6:17

    so viel kleidung, um gottes willen

  • Missi 23. Februar 2013 at 6:55

    Gute Entscheidung! Steht bei mir nächste Woche an, aaah! *angst*

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