Es ist nun schon wieder einige Monate her, seit ich mir nach meinem ersten Test nun das komplette 42er Set an Graphmaster Layout Markern gekauft habe. Ich möchte an dieser Stelle nicht noch einmal im Einzelnen erläutern, wobei es sich bei Graph Master und Layout Markern im Allgemeinen handelt – wer an dieser Stelle Informationsbedarf hat, dem sei mein erster Artikel ans Herz gelegt.
Ich habe die Stifte inzwischen ausgiebig testen können und möchte deswegen an dieser Stelle ausführlich von meinen Erfahrungen berichten, auch weil ich mitbekommen habe, dass unter Zeichnern teilweise immernoch ein wenig Verwirrung um das Mysterium Graphmaster besteht. ;D Da ich nach wie vor der Meinung bin, dass diese Stifte eine echte Alternative zu Copic und Touch Markern darstellen, will ich mal versuchen, ein wenig Licht ins Dunkel bringen.
Der Lieferumfang
Das Graph Master Set besteht aus 42 Einzelstiften und kostet momentan (Stand: Oktober 2011) 39,95€. Im Preis mit inbegriffen ist eine sehr nette Stiftetasche aus stabilem Material, die auch ein kleines Henkelchen oben hat, sodass man die Stifte wie einen kleinen Koffer mit sich herumtragen kann. Die netten Herrschaften haben mir außerdem kostenlos noch einige Stifte als Extra mitgeschickt, vielen Dank dafür nochmal! *whooho* Schade ist, dass es die Tragetaschen bisher noch nicht einzeln zu kaufen gibt, da das Volumen mit 42 Stiften schon sehr gut ausgereizt ist, aber da die Stifte kein übermäßig großes oder kleines Sonderformat haben, kann man sie auch bequem in eine normale Federtasche stecken.
Die Farben
42 Farben auf einmal sind erstmal…viel. Ich habe tatsächlich Wochen gebraucht, bis ich tatsächlich gemeint habe, jeden Stift einmal ausprobiert zu haben. Erschwert wurde das Ganze leider dadurch, dass die Farbe des Stiftes manchmal nicht wirklich mit der Farbe der Kappe übereinstimmt. Das an sich wäre ja kein großes Problem, da jede Farbe sowohl einen Namen als auch einen Code besitzt (siehe Farbtabelle) – allerdings wurde nur der Code in Form eines kleinen Aufklebers an die Stifte angebracht. Und wenn man, wie ich, die Marker im häufigen Gebrauch hat und sie überall mit hinschleppt, gehen diese Aufkleber sehr schnell verloren. Da wäre vielleicht ein Aufdruck besser gewesen (am besten mit Farbbezeichnung, da man die sich doch etwas besser merken kann als so eine Nummer).
Abgesehen von dieser kleinen Einschränkung kann ich wirklich nur Positives über die Farben berichten: Sie sind nicht nur leuchtend, sondern auch zum Teil sehr…interessant. Interessant deshalb, weil mir bei den Graphmaster Markern Farben untergekommen sind, die man so weder bei Copic noch bei HanShin findet. Das sind vorallem Pastellfarben und Zwischentöne, die man ganz ausgezeichnet gebrauchen kann, um alle möglichen Farbabstufungen zu erzeugen. Beispielsweise gibt es unglaublich viele warme Grau- und Brauntöne. Aber auch die riesige Palette an Rosa/Pink/Violett hat mich als weibliche Zeichnerin sehr erfreut. *nick*
Was mir dagegen ein wenig fehlt, sind ein paar mehr Blautöne. Es gibt zwar ein schönes, kräftiges Königsblau, aber die helleren Töne gehen doch eher ins Violette oder Türkise.
Das Malerlebnis
Da ich in der Vergangenheit öfters gefragt wurde, wie es mit den Blendereigenschaften der Marker aussieht: Das klappt hervorragend. Die Stifte lassen sich sehr schön ineinander blenden – so gut, wie es eben mit einer festen Spitze geht. Aber es dürfte vorallem Touch Marker Benutzern klar sein, dass beispielsweise die Pinselspitzen der Copic Ciaos für sowas etwas geeigneter sind.
Ausprobiert habe ich auch die Kompatibilität der Graph Marker mit einem Blender (in diesem Fall dem Neopiko Y-400), dort gab es keinerlei Einschränkungen.
Der Farbauftrag ist schön gleichmäßig, wie man es von einem alkoholbasierten Marker erwartet. Als Anschauungsobjekt habe ich mal ein paar Bilder angehängt, die ich mit den Markern coloriert habe. Sollten darauf Flecken zu sehen sein, ist dies meinem Scanner geschuldet – die Farben sind im Original sehr schön deckend und leuchtend.
Was die Spitze angeht, so ist sie noch ein wenig fester als bei den Touch Markern, was ich persönlich als sehr angenehm empfinde, da ich so auch sehr feine Striche hinbekomme und beim Colorieren von sehr filigranen/kleinen Motiven nicht ständig befürchten muss, überzumalen.
Fazit:
Mein guter erster Eindruck der Graph Master Marker hat sich bestätigt: Ich bin sehr zufrieden mit dem Preis/Leistungs-Verhältnis. Mit dem 42er Set schafft man sich eine solide Sammlung an, die man ohne Zusatzkäufe von anderen Firmen (abgesehen von Dingen wie Blendern) sehr wohl gut benutzen kann, auch wenn die Graphmaster Marker in der Szene (meist durch Unwissenheit und Vorurteile) teilweise als „billig“ belächelt werden. Zwar sind die Graphmaster Marker im Gegensatz zu ihren „großen Kollegen“ nicht nachfüllbar, halten aber ebenso lange – und bei einem Preis von 1,25€ pro Einzelstift tut es auch nicht weh, Nachschub zu beschaffen.
Gerade Zeichenanfängern, die mit Layoutmarkern anfangen möchten, lege ich Graphmaster eher ans Herz als die vielgekauften Copic Ciaos, die in ihrer Handhabung weitaus komplizierter sind. Ich bin aber auf jeden Fall auch als „Fortgeschrittene“ sehr zufrieden. *whooho*
Wer noch Fragen zu den Stiften und meinen Erfahrungen hat, kann mich gerne über die Kommentarfunktion anschreiben.
(Nein, auch für diesen Eintrag bekomme ich kein Geld von Graphmaster. ;>)