Gesehen: Die drei Musketiere (2011)

Gestern war mal wieder Kino angesagt, da es wieder einmal Freikarten über o2more gab. ♥ Diesmal für die Vorpremiere von „Die drei Musketiere“ in 3D, was mich sehr gefreut hat, da ich den Film ohnehin gerne sehen wollte. Letztlich, ähm…waren meine Erwartungen dann leider doch ein wenig hochgesteckt, denn wer eine klassische Verfilmung des Buches erwartet hatte, der wurde eines Besseren belehrt.

Der junge D´ Artagnan (Logan „Percy Jackson“ Lerman mit totem Tier auf dem Kopf) wurde von Kindesbein an von seinem Vater, einem ehemaligen Musketier, darauf trainiert, in dessen Fußstapfen zu treten. Als er sich dann aber nach Paris aufmacht, um sich der legendären Königsgarde anzuschließen, muss er feststellen, dass deren drei Mitglieder mehr gestürzte Engel als mutige Helden sind. Athos (Matthew McFadyen, der Mr.Darcy mit dem todtraurigen Blick) hat den Verrat seiner Geliebten Milady de Winter (Milla Jovovich) nicht verkraftet, Aramis (Luke Evans) hat sich von der Kirche abgewandt und verdient stattdessen seinen Lebensunterhalt damit, ahnungslosen Pferdebesitzern Knöllchen auszustellen, und Porthos (Ray Stevenson, der Titus Pullo aus „Rom“) lässt sich von reichen Damen aushalten…wenn er nicht gerade betrunken ist.
D´ Artagnan ist jedoch fest entschlossen, den alten Haudegen mal wieder etwas Leben einzuhauchen, was dann auch durch eine Massenprügelei mit den Truppen des Kardinals sogar klappt. Daraufhin nehmen die drei Musketiere den Jungen in ihre Reihen auf und sogar der König selbst sucht seine Freundschaft. Wie das eben so mit charakterlosen Gary Stus ist. Die ebenso charakterlose Quotenblondine, in diesem Fall Constance, steht natürlich auch schon bereit, um sich nach dem kürzesten „Ich hasse dich eigentlich!“-Moment der Filmgeschichte von D´ Artagnan abknutschen zu lassen.
Ohne ihr Zutun schlittern die drei (+1) Musketiere dann noch in eine Intrige des Kardinals Richelieu (Christoph Waltz), in die auch der englische Herzog Buckingham (Orlando Bloom) und die Doppel- und Dreifachagentin Milady de Winter involviert sind. Im Trailer wird dem Zuschauer das Problem als „die nahende Apokalypse“ verkauft, aber eigentlich geht es dabei darum, die Ehe des Königspaares von Frankreich zu retten und nebenbei ein paar Luftschiffe aufeinander zu hetzen.

Man merkt der Beschreibung schon an, dass ich nicht wirklich überzeugt vom Film war. Ich habe mich zwar meistens ganz gut unterhalten gefühlt, aber weniger auf die „Episch fesselnder Film!“-Art, sondern mehr auf die „Strunzdummer Film, über den man gut lästern kann!“-Art. Ich bin ein viel zu großer Fan der „Original“-Geschichte, als dass ich den Film ernst nehmen könnte, aber zumindest kann man ihm nicht vorwerfen, dass er unoriginell gewesen wäre. Was ich allerdings nicht verzeihen kann, ist die absolut abstoßende Interpretation von Milady de Winter. Wie kann man bloß aus einer so coolen und tragischen Frauenfigur ein „ähehe“ kicherndes Weibsstück ohne jeden Hauch von Würde machen, deren einzige Leistung darin besteht, möglichst viel Bein und Titten zu zeigen? WIE? *wutader*

Dafür hat mir die Besetzung der drei Musketiere eigentlich ganz gut gefallen, und auch der König und die Königin waren irgendwie verdammt niedlich. Zu Christoph Waltz muss man wohl nichts sagen, auch wenn ich die ganze Zeit über „Was tue ich in diesem Film?!“ in seinen Augen gelesen habe. |D
Die Story strotzt nur so von Plotholes und Ungereimtheiten, aber es ist nunmal eher ein Trashfilm als ein Historienepos. Wer das verkraften kann, kann ihn ohne große Schäden gut sehen, aber wenn ich jetzt Geld dafür ausgegeben hätte, hätte ich es schon bereut.