Art & Illustration, Bücher

Amiga und die Suche nach dem Goldenen Turm

Wie ja schon hier und da angedeutet, habe ich für das Fantasymärchen „Amiga und die Suche nach dem Goldenen Turm“ von Uta Maier die letzten Monate über Illustrationen gezeichnet. Das besagte Buch ist nun seit ein paar Tagen beim Verlag erhältlich, und vorgestern hatte ich es zum ersten Mal selbst in der Hand. Zeit also, ein paar Zeilen mehr dazu zu schreiben.  °w°

„Wem man Einlass in den Goldenen Turm gewährt, wer über seine glänzende Schwelle tritt, der wird nie wieder so sein wie zuvor … Als ihr Freund Amante sich in die nahe gelegene Stadt Mainstream aufmacht, bricht für Amiga eine Welt zusammen. Ahnt sie doch, dass es in der bunten Prachtstadt nicht mit rechten Dingen zugeht. Entgegen aller Vernunft folgt sie Amante wenige Tage später in die Glitzerwelt, um ihn vor möglichen Gefahren zu retten. Kaum angekommen, trifft sie auf den mysteriösen Jesko, der sie eindringlich vor König Acheloos und seiner schwarzen Wacht, der mächtigen Vigilia, warnt – zu Recht! Denn jeder, der den dunklen Wächtern in die Quere kommt, landet ganz schnell hinter der Pforte der Dunkelheit. […] “ (Auszug aus dem Klappentext)

Es handelt sich bei „Amiga“ um ein Fantasymärchen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Es geht dabei vorallem um den Wert der Freundschaft in einer ansonsten lieblos gewordenen Welt, in der das Streben nach Materiellem und egozentrischen Zielen das Leben ihrer Bewohner bestimmt.

Meine Meinung 

Inhalt:
Wenn man Auftragsillustrationen erstellt, hat man häufig keine Wahl, was die Inhalte angeht, mit denen man sich dafür beschäftigen muss. Man kann Pech haben (das sind dann die Aufträge, die ich nach Abschluss nicht mehr erwähne.), aber auch Glück, un in diesem Fall hat mir die Geschichte, die ich bebildern sollte, wirklich ausgesprochen gut gefallen. Wer meinen Blog und mich etwas länger kennt, weiß, dass ich Fantasyromane und vorallem Märchen sehr gerne mag.
„Amiga“ ist eine sehr bunte Geschichte. Nicht bunt im Sinne von „quietschig, schrill“, sondern lebendig. Ich mag keine Geschichten, in denen man die Charaktere  beliebig austauschen könnte, weil sie so offen gehalten sind, dass sie schon wieder nichtssagend wirken. Als ich das Manuskript von „Amiga“ das erste Mal gelesen habe, hatte ich dagegen sofort Bilder vor Augen. Sowohl von den Charakteren, als auch von den Orten und Szenarien. (Ein paar davon habe ich ja auch umgesetzt) Teilweise habe ich mich von der Geschichte her ein wenig an „Momo“ von Michael Ende erinnert gefühlt, zum Teil hat es auch ein wenig was vom „Kleinen Prinzen“. Hätte ich Kinder, würde ich es ihnen wohl auf jeden Fall vorlesen, aber vielleicht…wenn mein vierjähriger Neffe groß genug ist, um etwas mit einem Mädchen als Heldin anfangen zu können…;D Ich kann es auf jeden Fall jedem empfehlen, der solche Geschichten gerne liest und sich ein wenig in eine ungewöhnliche Welt hineinfantasieren mag.

Der Druck:
Hier war ich sehr gespannt, weil dies ja nun nicht mehr in meiner Hand lag. Das Format des Buches ist auf den ersten Blick ungewöhnlich und fühlt sich sehr schwer an. Es wurde auch nicht, wie bei Büchern sonst üblich, Recyclingpapier benutzt, sondern schweres, reinweißes Druckpapier. Das fühlt sich auf jeden Fall schonmal sehr wertig an. Die Farben vom Cover und Backcover sind großartig rausgekommen, da hat man dankenswerterweise die vorgegebene Auflösung genau so umgesetzt. Leider verhält sich der Einband ein wenig wie Fotopapier, das man mit einem Tintenstrahldrucker bedruckt: Es wellt sich wie verrückt. Nicht weiter schlimm, mit ein bisschen Zeit im Bücherregal wird sich das geben.

Was mich allerdings eher ein wenig negativ überrascht hat ist die Druckqualität der Illustrationen. Offensichtlich hat da keine Grafikredaktion letzte Hand angelegt, verständlich insofern, da es sich um einen kleinen Verlag handelt. Allerdings ist es schon eine Kunst, hochaufgelöste Vektorgrafiken (!) so einzubinden, dass sie völlig verpixelt dargestellt sind. Hab ich so noch nie gesehen, aber vielleicht wird das ja in kommenden Auflagen noch behoben, die Zeit wird es zeigen. Man kann die Bilder zwar noch gut erkennen, aber da ich weiß, wie sie aussehen sollten…tut es mir schon ein wenig leid darum.

Fazit:
Trotz der Schwächen des Drucks freue ich mich sehr, das Buch in den Händen zu halten. Mein letzter Buchillustrationsauftrag war leider durch und durch eine Katastrophe, sodass es diesmal wirklich angenehm und schön war, dass alles so gut geklappt hat.
Es ist ein gutes Gefühl, Charakteren, die zuvor nur in Form von Buchstaben existiert haben, ein Gesicht zu geben und so noch ein Stück mehr Leben einzuhauchen. Umso mehr, wenn einem in vielen Dingen wirklich viele Freiheiten gegeben werden. Daher ein „Danke“ und „Herzlichen Glückwunsch“ an Frau Maier zur Buchveröffentlichung!  °w°

„Amiga und die Suche nach dem Goldenen Turm“, 2011 © Uta Maier, erschienen im AAVAA-Verlag
(Für diesen Eintrag bekam ich keine finanziellen Zuwendungen jeglicher Art, er spiegelt daher meine Meinung als Privatperson wider.) 

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