Ich liebe Märchen. Und deswegen fiebere ich auch jeder Märchenverfilmung entgegen, die hin und wieder in den Kinos auftaucht, so wie zuletzt Disneys Rapunzel (♥) und demnächst die beiden (!) Schneewittchen-Filme. Entsprechend habe ich mich auch sehr gefreut, dass mal wieder eine Verfilmung von Rotkäppchen rauskommt, obwohl die Freude angesichts der ersten Ankündigungen relativ schnell verflog: Regie führte die Dame, die uns auch schon Twilight Teil 1…geschenkt hat. Die Hauptrolle spielt Amanda „Glubschi“ Seyfried. Man kann also vermuten, in was für eine Richtung meine Befürchtungen gingen…deswegen hab ich ihn auch nicht im Kino, sondern zuhause gesehen, was sehr gut gesparte 4 Euro waren, wie sich herausstellte. |D
„Red Riding Hood“ ist im Prinzip tatsächlich mit einem Satz zu beschreiben: Twilight meets Märchen. Dabei ist die Story im Grunde nicht schlecht, wenn man einmal von der Inszenierung absieht, hat sie mir sogar recht gut gefallen. Aber der ganze Film bemüht sich einfach zu krampfhaft, möglichst cool und düster rüberzukommen, ohne dabei die Twilight-Teenie-Zuschauerschaft aus den Augen zu lassen.
Wir befinden uns im düsteren Mittelalter…oder zumindest in dem, was sich die Amerikaner scheinbar unter einem mittelalterlichen Amerika (Findet jemand den Fehler?) vorstellen. Valerie, aka Rotkäppchen, ist kein kleines Mädchen mehr, sondern eine junge Frau, die sich nichts mehr wünscht, als zusammen mit ihrer großen Liebe, dem Holzfäller Peter, aus dem kleinen Dorf zu fliehen und irgendwo ein neues Leben zu beginnen. Nun gibt es allerdings zwei Probleme. Erstens: Valerie wird von ihren Eltern mit dem Schmied Henry (der übrigens eine ziemlich genaue Kopie von Edward ist, wen wunderts.) zwangsverlobt. Und zweitens: Das Dorf wird von einem Werwolf heimgesucht, der sich mordend und zerfleischend seinem eigentlichen Ziel entgegenarbeitet: Valerie. In der Not wird ein Exorzist herbeigerufen (Gary Oldman mit grausigem Akzent), der das Problem lösen soll, aber wem kann man in einem Dorf, in dem jeder jeden verdächtigt, schon vertrauen?
Ich spoilere, glaube ich, nicht wirklich, wenn ich verrate, dass Rotkäppchen am Ende mit dem bösen Wolf durchbrennt, nachdem dieser ihr ein kleines Wolfsbaby gemacht hat. Es ist so erschreckend vorhersehbar umgesetzt, dass ich teilweise schon lachen musste, wenn ich mal wieder richtig lag. Was mich aber ganz gewaltig an dem Film gestört hat, ist diese Künstlichkeit. Das fängt schon damit an, dass man dem Film seine Mittelalterkulisse im Angesicht von nordamerikanischen Kiefern, gefärbten/gegelten Haaren und perfekt geschminkten Gesichtern einfach nicht abkauft. Vom Pulverschnee, der nicht kalt ist, niemanden nass macht und auf dem Feuer brennt, ganz zu schweigen.
Was ich an dem Film mochte:
→ Die Werwölfe sehen wirklich verdammt cool aus. Wenn ich dagegen an die jämmerlichen Chihuahuas aus Harry Potter denke…oha.
→ Julie Christie als Großmutter hat wirklich einen guten Job gemacht und mich sehr an der Nase herumgeführt.
Was ich an dem Film nicht mochte:
→ Fette Logiklücken, wo man auch hinschaut.
→ Schreckliches Pseudomittelalter. Da hätte man sich durchaus ein bisschen mehr Mühe geben können, mich hats keine Sekunde lang überzeugt.
→ Twilight-Doppelgänger: Henry sieht aus wie ein weinerlicher Edward und Peter wie ein blasser Jacob. Wie offensichtlich.
→ Teeniekitsch.
Kurz: Berauschend war es nicht, eher so ein Film, den man sich anguckt, um über ihn zu lästern, weil er einfach so klischee-amerikanisch ist.
7 Comments
Von Physik hält die werte Dame Regiesseurin ja nichts. Das hat mich genauso aufgeregt wie Menschen, die im tiefsten Winter in sommerlicher Kleidung herumlaufen und das der Winter allgemein ein örtlich begränztes Phänomen zu sein scheint: Im Feld ist es Sommer, wenige Minuten später in der Stadt schon Winter. Fusel brennt, Schwerter bleiben nicht blutig – wie im allgemeinen Blutlachen selten lange bleiben -, niemand schwitzt – trotz Gerenne und Holzhacken -, gesegnete Schwerter werden in der Taverne völlig grundlos auf Sitzbänke gelegt und die Kutsche des Weihbischofs ist auch plötzlich weg. Nachdem die ganze Fahrt über seine Kinder wohl DS gespielt haben. Jedenfalls fällt ihnen erst ein, dass sie drängende Fragen an den Vater haben, nachdem dieser in der Stadt teathralisch aussteigt.
Logik, Lücken – nicht wichtig, wir haben Edward. Ähm, Peter. Den Bubi halt.
Dies und das Künstliche haben mich amüsiert und fast schon aufgeregt.
Und am Ende gibt es eine One-Shot Schwangerschaft. Trotz der Kälte und schwerster vorhergehender Traumatisierung des Gespielen. („Künstlicher Twitter“ 😉 Dabei ist weder *er* noch *sie* nackt zu sehen. Ja – wohl nach jüdische Talmud Tradiiton wird da durch den „Stoff“ gestochen.
Für mich war es also ein herausgeputzter, sich ernst nehmender B-Movie.
Wo sparst du den in der regel dein Geld beim Filmeschauen zuhause ‚D
Wie sicher ist das xD?
und ja… dem film sieht man ja schon am plakat an, was man von ihm zu erwarten hat… und mittelalterliches amerika, der war gut xD
@GongShi: Vielleicht sollten wir uns das nächste Mal einfach vorher eine Flasche Booze kaufen. Vielleicht sind wir dann eher in der Lage, die Vielschichtigkeit des Gesehenen zu erfassen. °.°
@Herr Ronald: (wofür steht eigentlich das M? |D) Was du immer gleich für böse Dinge denkst. *lol* Es gibt Videotheken und Freunde, die gerne Dinge verleihen. *zufrieden*
lol, als ob… |DD
ich nehm jetz mal an, das M steht für einen bekannten fastfoodkonzern |D… habs jedenfalls immer damit assoziiert.
Naja, ohne das releasejahr wäre ich bestimmt nicht auf genau diesen Gedankten gekommen xD
Und ja, Sir Ronald von den McDonalds, zu Diensten *verbeug*
Weder das eine noch das andere bekommt man:
Schade.
Das nächste mal die
HupenBilder bitte ein bisschen kleiner, wenn du mir sowas reinposten musst.