Anger Management, Filme, Serien & Theater

Die liebe Familie & Adam

Morgen fängt schon wieder eine neue Woche an und ich blicke auf eine ziemlich gemischte Woche zurück. Leider bin ich momentan in so einem Gemütszustand, in dem mich schon kleinste schlechte Erlebnisse wieder zurück werfen, egal wie nett alles vorher war. Wobei meine Hemmschwelle für die Definition von „schlechtes Erlebnis“ stetig weiter sinkt, das braucht bloß ein böses Wort mir gegenüber sein oder eine Person, über deren Dummheit ich mich ärgere. Eigentlich Sachen, die ich normalerweise mit einem „Was auch immer“ abstreife und wieder zur Tagesordnung übergehe. Naja. Zumindest wird das Wetter langsam wieder besser, bei diesem ständigen grauen Regenwetter kann man ja nicht anders, als depressiv aufzuwachen. <_<

Am Freitag war bei uns mal wieder großer Familien-Filmabend beim Exmann meiner Mutter. Das letzte Mal war eigentlich ganz nett (wir haben „die Weihnachtsgeschichte“ gesehen. <3<3), aber diesmal…stand das Drama-Llama schon in der Tür. Abgesehen davon, dass der Gastgeber sich schon von Anfang an dermaßen zugeschüttet hat, dass er immer dasselbe erzählt hat, nein, irgendwie waren auch alle ziemlich aggressiv auf den Film zu sprechen, den mein Bruder ausgesucht hatte. Was ich persönlich absolut nicht verstehen konnte. ôo

Gesehen haben wir „Adams Äpfel„, ein dänischer Film, der eine seltsame Mischung aus Groteske, Komödie und Drama war. Eigentlich so ein Film, an den man ziemlich offen rangehen sollte, ansonsten macht es gar keinen Sinn, ihn zu sehen (wie man an meiner Familie gemerkt hat).

Es geht dabei um den Neo-Nazi Adam, der aus Resozialisationsgründen für die Dauer seiner Bewährungsstrafe in eine Kirche in Dänemark geschickt wird, in der sich ein ungewöhnlicher Pastor namens Ivan (gespielt von Mads Mikkelsen…omg. Schon alleine deswegen muss ich den Film mögen. <3) um verlorene Schäfchen kümmert. Dieser ist ein seltsam optimistischer und gütiger Zeitgenosse, der niemals von seinem selbst betreten Pfad der Vergebung abweicht, egal was die Menschen um ihn herum (ihm) antun.
Nach dem Ziel gefragt, das Adam sich während seines Aufenthalts vornehmen will, antwortet dieser ironisch, dass er einen Apfelkuchen backen will, und wird prompt von Ivan beim Wort genommen und darf sich ab jetzt um den Apfelbaum im Pfarrgarten kümmern. Währenddessen macht er nicht nur die Erfahrung, dass er scheinbar unter den anderen Bewohnern der Kirche noch der Normalste ist, sondern kommt auch hinter die dunklen Hintergründe von Ivans Fröhlichkeit und die Erkenntnis, dass es vielleicht doch mehr als eine Art zu Leben gibt.

Der Film ist relativ…drastisch. Es sind schon einige Schockmomente drin (z.B. wenn Adams arabischstämmiger Mitbewohner eiskalt einem Neonazi ins Bein schießt oder Adam Ivan die Seele aus dem Leib prügelt.), aber der Film verkommt nie so ganz zum Gewaltthriller. Es sind viele kleine extrem schwarzhumorige Momente da, und trotz aller makaberen Elemente hat der Filmein sehr schönes Happy End.

Nunja. Zumindest ist das meine Meinung, von meiner Familie wurde der Film größtenteils nicht gemocht, weil er angeblich zu brutal und eine „Farce“ sei, weil dort eher das Weltbild „Manchmal ist es besser, einfach zu tun, als ob nichts wäre.“ herausgestellt wird im Gegensatz zu einem „man muss alles brutal ehrlich aussprechen“, das oft sehr viel Leid schafft. Ich hab mich nur geärgert, dass man mir bei dieser Diskussion einfach permanent über den Mund gefahren ist, anstatt sich mal damit zu beschäftigen. An der Stelle hatte ich dann schon keine Lust mehr, länger zu bleiben und mir sinnloses Geblubber anzuhören.

Anscheinend ging es aber erst später, als ich schon weg war, richtig rund dank des Betrunkenen. Halbe Prügelei und Hausverweis inklusive. Bin mal gespannt, ob der nächste Filmabend stattfindet, und wenn ja, in welcher Form. ô_o

Gestern war ich in Bremen, aber dafür gibt es noch einen extra Eintrag. <3

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