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Rapunzel – oder: Magic´s back.

Gestern war ich nun im von mir lange und sehnsüchtig erwarteten neuen Disneyfilm „Rapunzel – neu verföhnt“ (schrecklichster.deutscher.Titel.EVER.), und ganz ehrlich: Ich hatte ein bisschen Angst. Nachdem der letzte Disneyfilm („Küss den Frosch“) so dermaßen Ghetto und lieblos geraten war, war ich mir echt nicht sicher, ob Disney sich nicht total verrannt hat mit dem neuen Modernitätsanspruch ihrer Filme. Coole Sprüche und rockige Musik passen zu einem Anarcho-Trickfilm wie Shrek (an dem man sich wohl orientieren wollte), aber für mich steht Disney für Nostalgie, heile Welt und naiven Zauber. Und das soll bitteschön auch so bleiben.

Um es gleich vorweg zu nehmen: OH GOTT, sie haben tatsächlich wieder die Kurve zu ihren Wurzeln geschafft! *__*

Obwohl Rapunzel ein computeranimierter Film ist, hat man die ganze zeit über das Gefühl, dass das auch alles wunderbar in simplem Trick funktioniert hätte, sprich: Einem wurde das 3D-Feeling und irgendeine Art von Fotorealismus nicht ins Gesicht geschmiert, sondern ich hab mich echt wohl beim Gucken gefühlt.

Die Story war im Prinzip eine Mischung aus dem „Glöckner von Notre Dame“ (Parallelen!! Jede Menge Parallelen, achtet mal auf Gothel und vergleich sie mit Richter Frollo!) und einer erweiterten und zum Teil neu ausgelegten Fassung des Märchens. Es gab viel zu Lachen, ein bisschen was zum Weinen und einfach für jemanden, der klassische Disneyfilme mag, jede Menge zum freuen. <3

Das einzige, was mir ein bisschen seltsam störend vorkam war die Timeline. Die Geschichte deckt im Prinzip nur 2 1/2 Tage ab, in denen offenbar viel gerannt wird und Rapunzel und Flynn mal eben so ihre unsterbliche Liebe füreinander entdecken und letzterer einen kompletten Charakterwandel durchmacht. Duh. Ich kann mich an keinen (älteren) Disneyfilm erinnern, der eine solch kurze Zeitspanne abgedeckt hat und damit TROTZDEM zwei Stunden gefüllt hat. Wenn man nicht so drauf getriggert ist wie ich, achtet man vielleicht gar nicht drauf, aber es fällt schon auf. War mir auch beim Froschkönig schon übel aufgefallen, aber vielleicht ist das irgendeine neue Methodik der, äh… dynamischen Geschichtsentwicklung? Der Film schafft es allerdings erfolgreich, einen mit viel Süßkram und Lachszenen davon abzulenken. Geschickt eingefädelt. |D

Ich habe zuerst aufgestöhnt, als ich im Vorfeld gelesen habe, dass man sich in der deutschen Fassung mal wieder KEINE richtigen Synchronsprecher geleistet hat, sondern Schauspieler. In diesem Fall Moritz Bleibtreu (hatte ich als tumben, grauenvollen Typen in Erinnerung) und Alexandra Neldel (Verliebt in Berlin, die Wanderhure). ABER, oh Wunder – die beiden haben echt einen richtig guten Job abgeliefert. o_o! Herr Bleibtreu hat ab und zu vielleicht etwas zu monoton geredet, aber alles in allem war ich echt glücklich, dass man auf Telefonsex-Stimmlagen und „Yo, Alder“-Ausfälle verzichtet hat.

Hier mal eine Liste mit meinen „Plus“ und „Minus“-Punkten insgesamt:

+ Klassische Disney-Fantasy! Sie ist zurück!! <33
+ Unglaublich süßes Charakterdesign und der leckerste „Prinz“ seit langem. |D
+ Der Film ist lustig. UNGLAUBLICH lustig. Nicht auf die unter-der-Gürtellinie-Art, sondern mehr in Richtung Situations- und vorallem mimische Komik. |D
+ DAS PFERD!!
+ DAS CHAMÄLEON!!11elf
+ Rapunzel mit kurzen, braunen Haaren ist die süßeste Disneyprinzessin ever. <3
+ Häusliche Gewalt. (wer den Film gesehen hat weiß, was ich meine. |D)
+ Könnte auch nur an mir liegen, aber der Film hatte schon gewisse Femslash-Anklänge.
+ Gute, solide Synchro und relativ akkurate Übersetzung.
+ Der Film versprüht Mage. <3

– Unnachvollziehbare Romanze. Warum habt ihr denn bloß nicht zumindest einen Zeitraffer eingebaut?!
– Eugene Fitzherbert? Ernsthaft?
– Das klingt jetzt doof, aber es war mir zu wenig disney-typischer Gesang. xD Vorallem waren die Lieder nicht wirklich eingängig. (Trotzdem werde ich mir den Soundtrack besorgen, einfach ums nochmal zu prüfen. Ich meine, ein Disneyfilm OHNE tolle Lieder??)

Man sieht, auf der Minusseite steht nicht wirklich etwas Gravierendes. Ich hab mich wirklich gefreut, dass Disney wieder zurück zu den Wurzeln geht und hoffe WIRKLICH, dass das so bleibt.
Jetzt geht also das Warten auf den nächsten Disneyfilm los – das wird erstmal Winnie Pooh sein, den ich allerdings wohl nicht sehen werde. Danach ist für 2012 „King of the Elves“ geplant, was mir noch gar nicht so wirklich was sagt und mich eigentlich auch nicht von der Story her anspricht, aber wir wollen mal optimistisch sein. xD Und DANACH wird die Schneekönigin verfilmt werden. OMFG! <3

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