Meine Herren, da ist doch glatt, ohne dass ich es mitbekommen habe, ein neuer Manga von Hinako Takanaga hierzulande rausgekommen, „Punkt der Umkehr“. o_o Das ging natürlich nicht, und da ich erstmal ungesehen alle Bände meiner Lieblingszeichnerin kaufe, musste auch dieser hier in meinen Besitz. Und ich wurde wieder einmal nicht enttäuscht.
Was das Alter der Serie angeht, bin ich mir sehr unschlüssig – im Klappentext steht 2009, in anderen Internetquellen wie der Wikipedia wiederum findet man 2006. Sehr seltsam, aber ausgehend von den Zeichnungen würde ich einfach mal behaupten, dass es sich auf jeden Fall eher um eine ihrer neueren Serien handelt.
Auf den ersten Blick habe ich den Band erstmal für eine dieser Light Novels gehalten, da das Cover eher schlicht gehalten ist. Ansonsten spart Tokyopop ja nicht mit Regenbogenfarben im Yaoibereich, sodass ich regelrecht geschockt war von dem geschmackvollen hellblau und weiß. xD
Sogar der Titel ist diesmal akkurat ins Deutsche übersetzt worden – die Serie hat nämlich auch in Japan dankenswerterweise einen englischen Titel, „Turning Point“ – da ist wenig dran, was man verkitschen könnte (so wie bei der Übersetzung von „Dekiru Otoko ga Suki Nanda!“, was zu „Traumboyz“ wurde – WTF?) .
Worum geht es also? Der Drehbuchautor Sakuragi hat eine Schaffenskrise und reist deswegen durch die Lande, um seinen Kopf wieder freizubekommen. Dabei lernt er den quirligen Studenten Imamura kennen, mit dem er das erste Mal seit Langem mal wieder richtig befreit lachen kann. Nach einem kleinen nächtlichen „Unfall“ unter dem Einfluss von viel Sake verschwindet Sakuragi am nächsten Morgen ohne ein Wort und die beiden sehen sich für viele Monate nicht wieder.
Bis Imamura eines Tages sein gegebenes Versprechen einlöst und zur Premiere von Sakuragis nächstem Theaterstück auftauch, nachdem er monatelang irgendwie versucht hat, den Aufenthaltsort des Schriftstellers herauszufinden. Sakuragi jedoch geht seinem jungen Bewunderer sehr hartnäckig aus dem Weg, bis es sich ein Treffen nicht mehr vermeiden lässt – Imamura vertraut ihm an, dass es sein größter Traum ist, einmal in einem Sakuragi-Theaterstück mitzuspielen und er dafür solange hart arbeiten wird, bis Sakuragi selbst ihn akzeptiert. Über kurz oder lang gibt es natürlich ein Happy End, aber ob Imamura die Rolle wirklich bekommt, ist die Frage. ;D
Die darauf folgenden Kapitel beschäftigten sich im Wesentlichen mit Imamuras weiterem Karriereweg, und welche Rolle Sakuragi dabei in seinem Leben spielt. Eine Zwickmühle zwischen Arbeit und Privatleben ist dabei allgegenwärtig, vorallem als Sakuragi scheinbar von einem Produzenten nur angeworben wird, um Imamura für die Produktion zu gewinnen.
Der Manga ist ein wenig erwachsener als die anderen Werke von Frau Takanaga, weil diesmal tatsächlich das Berufsleben und Faktoren wie Minderwertigkeitskomplexe oder Kommunikationsschwierigkeiten eine große Rolle spielen. Obwohl es nur ein Einzelband ist, hat man irgendwie das Gefühl, dass es eine schöne Charakterentwicklung gibt, und die beiden ungeschickten Typen wachsen einem richtig ans Herz. <3
Ich habe allerdings ein wenig das Gefühl gehabt, als ob Frau Takanaga zeichnerisch ein wenig die Lust verloren hätte. Die Zeichnungen wirken im Gegensatz zu Werken wie „Verliebter Tyrann“ oder „Gezieltes Verlangen“ (wer denkt sich diese scheußlichen Titel aus, ganz ehrlich?!) ein bisschen kritzelig und lieblos gemacht. Was sie trotzdem noch scghöner macht als viele andere Zeichenstile. °-°
Einige der…pikanten Szenen hätte man auch gut weglassen können, da sie nicht nur unnötig für die Handlung, sondern auch noch langweilig gemacht waren. Aber nunja, dafür stimmt der Rest der Handlung wirklich!
Ich kanns nur weiterempfehlen. <3
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