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Manga: Geliebter Freund

Gerade vor zwei Tagen bin ich von Mega Ultra Chicken meiner liebsten Meychu zurückgekommen und könnte mit dem, was ich so aufgeschnappt und erlebt habe, gleich mehrere Blogeinträge füllen. X3 Aber wie das so ist – wenn man viel zu erzählen hat, erzählt man letzten Endes gar nichts oder nur sehr wenig. Aber zumindest ein bisschen werde ich versuchen, einiges festzuhalten.

Ferien bei Mey heißen immer viel Slash Beklopptheiten hemmungslos schlechte neue Insiderwitze, dass wir an Mangas austauschen, was sich in dem vergangenen halben Jahr zuvor so angesammelt hat. Also bin ich mit gefühlten zehn Kilo Papier im Koffer gereist und wurde mit einem noch größeren Stapel begrüßt. Vieles davon Shonen-Ai, selbstverständlich.*hr* Und ich muss generell wieder einmal betonen, dass ich mir jedes Mal an den Kopf packen könnte, wenn ich diese schrecklichen deutschen Titel lese, die dem Inhalt des Mangas in 80% der Fälle nicht wirklich gerecht werden. Nunja, zumindest sorgt dies öfters einmal für große Überraschungen, so auch bei dem Manga, den man links sehen kann: „Geliebter Freund“ von Shoko Hidaka.

Der Titel schreit: „Ich bin ein Kitsch-Manga!!“, und Noi dachte sich: „Oh Gott…aber die Zeichnungen sind schön!“. Letztlich wurde ich überrascht, und zwar sowohl negativ als auch durchaus positiv. In dem Band enthalten sind drei voneinander unabhängige Kurzgeschichten, von denen zumindest zwei das Prädikat „ungewöhnlich“ tragen.

1. Geliebter Freund

Die titelgebende Geschichte und gleichzeitig wohl auch die normalste des ganzen Bandes. Ich habe den leichten Verdacht, dass der Verfasser des Klappentextes tatsächlich nur diese Geschichte angelesen hat, denn von „zarten Gefühlen“ und „ersten Unsicherheiten“ hab ich da, ganz ehrlich, nicht wirklich etwas gemerkt. *hust*
Es geht um zwei alte Freunde, die sich irgendwann entzweit haben und erst in der Oberstufe wieder allmählich zueinander finden. In der Umkleide. In der Dusche. In der Turnhalle. Ihr kriegt das Bild, denke ich. Nach der Schule verlieren sie sich aus dem Augen und begegnen sich durch Zufall wieder, da der eine mittlerweile Profisportler und der andere eine Art Werbefritze ist. Ein wirklich klares Happy End gibt es nicht, und eigentlich weiß man die ganze Zeit über nicht, ob sie sich nun tatsächlich gern haben oder sich doch eher egal sind.

2. Meine erste Liebe

Die zweite Geschichte dagegen ist wieder ganz anders und war auch mein Favorit von den dreien. Einfach, weil sie so unglaublich sympathisch und anders ist.
Es geht darin um einen jungen Mann, der noch immer seiner großen, heimlichen Liebe aus der Mittelschulzeit nachhängt: Einem (in unseren Augen) ziemlich unansehnlichen, klotzigen Typ mit Hakennase und schlechter Haut. Jahre später entdeckt er den Namen seines Angebeteten in einer Anzeige für einen Friseursalon und sieht sofort die Chance gekommen, seinen Schwarm wiederzusehen. Aber zu seinem Entsetzen hat sich der Angebetete in den letzten Jahren stark verändert: Er ist erschreckend gutaussehend geworden und arbeitet jetzt als Stylist. Unser Protagonist ist zunächst ein wenig enttäuscht, aber wie das so ist – der Charakter eines Menschen ändert sich nicht so leicht, und so verliebt er sich erneut.
Was ich an der Geschichte sehr mochte, war, dass es diesmal nicht das typische Pärchen gab, sondern auf der einen Seite einen ziemlichen Freak mit seltsamem Geschmack und auf der anderen Seite den absoluten Anti-Bishonen. Und trotzdem musste man die beiden einfach mögen. <3

3. Schicksalhafte Begegnung

Mit einem Wort: GRUSELIG!! x_X Thematisiert wird hier das Thema Sadismus/Masochismus, und zwar auf eine Art, die ich so noch nie gesehen habe. Es geht um einen Mann, der zum Zahnarzt geht, weil er große Schmerzen hat. Doch besagter Zahnarzt scheint ihn nur schlecht zu behandeln, gibt ihm eine provisorische Füllung, klopft auf den Zähnen rum und scheint dabei eine ganze Menge Spaß zu haben. Dennoch kommt besagter Mann immer wieder zu diesem Zahnarzt, bis dieser ihm eine masochistische Neigung attestiert, die ja so gut zu seinem eigenen Sadismus passt. Ehm. Um ehrlich zu sein, wenn ich mir nicht vorher das Cover angesehen hätte, wäre ich nicht auf die Idee gekommen, dass dies eine Shonen-Ai-Geschichte sein soll, eher etwas in Richtung Horror. Nicht ganz meine Vorliebe bei solchen Geschichten, aber es war auf jeden Fall…äh, anders.

Kurz gesagt: Wer hübsche Zeichnungen mag und mal etwas abseits von Schmalz und Schnulz lesen will, ist hierbei bestens beraten. Andere, so wie ich, werden das Ganze eher mit „Okay…was auch immer.“ und einem Schulterzucken beiseite legen.

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2 Comments

  • Missi 18. März 2010 at 19:11

    Haha, danke, jetz hab ich Geld gespart „XD Aber die Zeichnung auf dem Cover sieht echt toll aus… 🙂

  • Noi 18. März 2010 at 20:58

    @Missi: Ja, die Zeichnungen SIND auch echt hübsch. Aber die Stories halt…omg.

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